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Interview mit Dr. Viola Voß

Viola Voß

1. Warum hat sich die Universitäts- und Landesbibliothek Münster dafür entschieden, OA-Enabler auch für Monografien in den Humanitites zu werden?

Die Erfahrungen mit unseren Zeitschriftenartikel-Fonds und unseren weiteren Publikationsdienstleistungen haben gezeigt, dass eine Unterstützung für die Open Access-Stellung von Monographien (und auch Sammelbänden und Beiträgen in Sammelbänden) noch ein ›weißer Fleck‹ in unserem Portfolio war. 

Von der Erweiterung unseres Fonds profitieren aber nicht nur die Geisteswissenschaften, sondern alle Fächer der WWU Münster: Das erste geförderte Buch stammte aus der Physik. 


2. Seit wann fördern Sie diesen Buchtyp als OA-Publikationen?
 

Seit November 2017.


3. Mit welchem Fördermodell arbeiten Sie ‒ und warum? Was ist Ihre Zielstellung bei der Förderung von Open Access-Publikationen?

Wir haben die Kriterien für den WWU-Fonds auf der Basis unserer eigenen Erfahrungen im Publizieren und in Anlehnung an die Vorgaben anderer Fonds selbst entwickelt. Wir möchten damit die Open Access-Stellung von Werken ermöglichen, die ansonsten vielleicht nur Closed Access erscheinen würden: Die Mittel unseres Fonds sollen diesen ›Schritt vorwärts‹ unterstützen.


4. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen?
 

Im Gegensatz zur Förderung von Artikeln in Open Access-Journals, einem recht ›normierten‹ Publikationstyp, handelt es sich bei Monographien oder Sammelbänden immer um Einzelfälle, die spezifisch betrachtet werden müssen. Somit ist der Betreuungsaufwand zum Teil deutlich höher als bei der Artikel-Förderung.

Vor allem für kleinere Verlage ist das Open-Access-Publizieren noch nicht Alltagsgeschäft, sodass z.B. die Erstellung ›sprechender‹ Angebote recht aufwendig und zumTeil mit vielen Nachfragen verbunden ist. Die Verlage, mit denen wir bislang zu tun hatten, waren aber sehr offen und kooperativ, sodass sich eine angenehme Zusammenarbeit entwickelt hat.
Die Autor_innen und Herausgeber_innen, deren Werke wir unterstützen konnten, haben sich darüber natürlich sehr gefreut.

 
5. Haben Sie für Verlage wichtige Hinweise, die wir als OA-Enabler aufgreifen sollten?
  

Wir wünschen uns weiterhin die schon erwähnte Offenheit und die Bereitschaft zu Transparenz und Kooperation: Auch das ›buchförmige‹ Open Access-Publizieren befindet sich derzeit in einer Transformationsphase, die von allen Beteiligten Mit- und manchmal auch Umdenken verlangt, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: gute Publikationen frei verfügbar und gut auffindbar zu machen.